3840 x 800
Drei Beamer, drei Wände, dreimal 1280 x 800 Punkte

15. Juli 2011, ab 21:00
Reumannhof, 1050 Wien, Margaretengürtel 100–102 (Ecke Siebenbrunnengasse)

Drei Rigipswände stehen im rechten Winkel zueinander, über diesen erstrecken sich Montageprofile bis an den im Halbdunkel liegenden Plafond. Drei Projektoren werfen insgesamt 3840 x 800 Bildpunkte an die Wände und bringen den Raum im Raum zum Leuchten. Die vorgestellten Arbeiten markieren die Oberfläche der Installation und biegen deren Dimension.

Das flüchtige Ausstellungsformat „3840 x 800“ zeigt Videoarbeiten der KünstlerInnen:

Kuratiert von Julia Rosenberger und Florian Bettel

Der Raum wurde konzipiert von Florian Bettel, Simonetta Ferfoglia, Heinrich Pichler, Julia Rosenberger.

erdort
Sigrid Friedmann, 2011
5 min 6 sek

Ein Lichtkegel fällt auf grüne Blätter, braune Äste, Zwetschgen, Zweig, Rinde, Fallobstbaumkronen. Diese werfen Schatten, die den Hintergrund im Schwarz verschwinden lassen. Der Lichtkegel untersucht ein Objekt, das er für einen kurzen Moment und nur ausschnittsweise aus dem Schwarz hervorholt. Mit diesem speziellen Licht malt Sigrid Friedmann ein verborgenes Bild auf die Leinwand – die Zuschauer bleiben im Dunkeln.

Himmlisches Su.K Büro, eine kaleidoskopische Visitkarte
Bernd Klinger, 2011
56 sek

Bernd Klinger lässt kaleidoskopische Bilder über die drei Wände wandern. Jedes für sich eröffnet einen scheinbar unendlichen Blick in die Bildtiefe, wo Formen und Farben zerlegt und wieder neu angeordnet sind. Ausschnitte aus dem Su.K-Büro, in dem mannigfaltige Themen behandelt werden und unterschiedliche Werke entstehen.

change of scene
Julia Rosenberger, 2011
8 min 45 sek

In change of scene rotiert ein Kubus in dem Kubus, den die drei installierten Rigipswände andeuten. Kurz liegen die Flächen deckungs­gleich aufeinander, die Perspektiven gleichen sich an, um sogleich wie­der eine neue Umdrehung zu beschreiben und den Raum zu ver­schieb­en und zu verzerren. Mit der Rotation wickelt der Kubus eine scheinbar unendliche Aneinanderreihung von Tapetenmustern ab, die sich ornamental über die weiße Oberfläche legen.

Dinge, die einen verfolgen – Videotapete
Tatia Skhirtladze, 2011
1 min 27 sek

Ein Koffer, eine Lederjacke, eine grüne Decke, sechs Diarahmen, zwei Handschuhe, eine Skizze und eine Zeichnung, eine Tasche, ein Acryl­bild, eine Postkarte, eine Videokassette, eine Hose, zwei Farbplatten und fünf Stoffreste – der sechste blaue Stoff steht für das Meer. Dinge, die unerledigt sind und einen verfolgen, verwandeln sich in schwebende Oberflächen.

Il buono, il brutto, il cattivo
Liddy Scheffknecht, 2011
1 min 5 sek

Die Videoinstallation basiert auf einer einzelnen Szene des Films „Il buono, il brutto, il cattivo“ (Sergio Leone, 1966). Die Szene, ein Showdown zwischen drei Männern, erstreckt sich im Film über die Dauer von etwa drei Minuten. In der Installation ist auf jeder der gegenüberliegenden Wänden kontinuierlich jeweils einer der drei Protagonisten zu sehen. Die filmische Parallelmontage wird in dem Werk von Liddy Scheffknecht räumlich aufgefächert, die Pro­ta­gonisten stehen sich tatsächlich gegenüber – ein Schuss löst sich, ein Mann fällt.

pulse
Karla Spiluttini, 2011
3 min

Ein Raum, der mit drei Kameraperspektiven erfasst wurde, scheint mit dem Moment der Aufnahme eingefroren zu sein. Langsam wird der Raum größer, der Blick fällt auf das leise Rauschen der Gummibaumblätter, man macht eine Person aus, die sich hin­ter der Pflanze kurz zeigt, ein Skateboard rollt ins Bild – die schein­bar eingefrorene Situation enttarnt sich als Bewegtbild. Der Raum pulsiert.